Nabelbruch

Der Nabel ist eine lebenswichtige Verbindung zwischen Mutter und Kind. Jedoch kann er im Erwachsenenalter eine Schwachstelle in der Bauchdecke sein, auf Basis dessen sich ein Nabelbruch bildet. Anfangs kaum bemerkbar, wird er später zur leichten Vorwölbung, der schnell auch das Potential für ernsthafte Komplikationen hat. Hier erfährst du alles, was du zum Thema Nabelbruch wissen musst.

  • Ein kleiner Nabelbruch kann oft schwer selbst zu ertasten sein und ist für das ungeübte Auge nicht erkennbar.

  • Abgesehen von Nabelbrüchen in den ersten Lebensjahren sollte er immer zeitnahe operiert werden, da er sich nicht von selbst zurückbildet.

Nabelbruch - Symptome erkennen
Geschrieben & medizinisch geprüft von:

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Nabelbruch: Einfach erklärt!

Ein Nabelbruch, oder in Fachsprache auch Hernia umbilicalis genannt, ist eine angeborene oder erworbene Lücke in der Bauchdecke nahe dem Nabel. Anfänglich ist diese Lücke winzig, wobei später auch Fettgewebe oder sogar Darm hinausgeschoben werden können. Von außen erscheint der Nabelbruch daher meist als Vorwölbung des Nabels, die bei körperlicher Anstrengung auch leicht schmerzen kann.

Wichtig: Der Nabelbruch kommt am häufigsten bei Babys und Kleinkindern vor, wo er auch wieder von selbst verschwindet. Tritt er jedoch erst im Erwachsenenalter auf, ist eine Operation die einzige Möglichkeit, um ihn zu behandeln.

Nabelbruch: Symptome erkennen

Das häufigste Symptom eines Nabelbruchs ist die Vorwölbung des Nabels. Bei leichter Ausprägung macht sie sich lediglich dadurch bemerkbar, dass der Nabel etwas breiter aussieht als normal. Eine echte Schwellung bzw. „Beule“ ist anfangs meist nicht erkennbar. Mit der Zeit kann sie zunehmen und vor allem bei körperlicher Anstrengung hervortreten.

Beim Tasten lässt sich die Vorwölbung mit leichtem Druck wieder hineindrücken, was aber oft für die Betroffenen leicht schmerzhaft empfunden wird. Jedoch müssen Schmerzen an sich nicht zwingend vorliegen. Denn manche Nabelbrüche bereiten keinerlei Beschwerden, wodurch sie erst spät oder zufällig bei einem Arztbesuch entdeckt werden.

Nabelbruch als Notfall

Nichtsdestotrotz kann ein Nabelbruch gefährlich und zu einem medizinischen Notfall werden, indem er sich einklemmt. Dabei werden Fettgewebe oder Darmschlingen durch die Bruchlücke beim Nabel gedrückt und klemmen sich ein. Die Symptome eines solchen Notfalls sind:

  • Starke Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit des Nabels
  • Rötung im Bereich des Nabels
  • Pralle, nicht hineindrückbare Schwellung

Bei diesen Anzeichen solltest du umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Denn falls zu lange zugewartet wird, können lebensgefährliche Komplikationen entstehen.

Nabelbruch: Ursachen

Ebenso wie ein Leistenbruch kann ein Nabelbruch angeboren sein oder sich erst im Laufe des Lebens entwickeln. Wir wollen uns hier nun auf die erworbene Form beschränken.

Der Hautgrund für die Entstehung ist sicherlich, dass der Nabel von Natur aus eine Schwachstelle in der Bauchwand darstellt. Bei jeglicher körperlichen Anstrengung steigt der Druck im Bauchraum, wodurch sich die Bauchdecke spannt. Dabei wird auch ein erhöhter Druck auf den Nabel ausgeübt. Für eine gesunde Bauchdecke ist das kein Problem. Jedoch gibt es einige Risikofaktoren, die die Bauchdecke schwächen und somit einen Nabelbruch begünstigen können.

Folgende Faktoren können das Risiko für einen Nabelbruch erhöhen:

  • Angeborene Bindegewebsschwäche
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • Regelmäßig schwere körperliche Anstrengung (z.B.: Heben von Gewichten)
  • Bauchwasser bei Lebererkrankungen (= Aszites)

Nabelbruch: Wann zum Arzt?

Sobald du glaubst einen Nabelbruch zu haben, solltest du deinen Hausarzt aufsuchen. Denke ebenso bei Schmerzen nahe dem Nabel an einen Nabelbruch – auch wenn du von außen nichts siehst oder sich nichts vorwölbt. Denn oft ist ein kleiner Nabelbruch schwer zu spüren und für ein ungeübtes Auge nicht erkennbar.

Der Hausarzt wird dich untersuchen und versuchen den Nabelbruch zu ertasten. Anschließend solltest du eine Überweisung zum Ultraschall erhalten, wo in einem radiologischen Institut die Diagnose gesichert wird. Der Ultraschall ist komplett unkompliziert und dauert nur wenige Minuten.

Steht nun die Diagnose fest, suche einen Facharzt für Allgemeinchirurgie auf, der dich zum weiteren Vorgehen berät. Eine Operation sollte meist zeitnah geplant werden, wobei es ebenso wichtig ist über mögliche Risiken zu sprechen, falls noch zugewartet werden will oder keine Operation gewünscht ist.

Wichtig: Falls du plötzlich starke Schmerzen im Bereich des Nabels verspürst, musst du umgehend einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen, da es sich dabei um einen eingeklemmten Nabelbruch handeln kann, der sofort operiert werden muss.

Noch Fragen? Unser FAQ-Teil hat die Antworten!

Ein vorgewölbter Nabel, der bei Berührung empfindlich oder auch schmerzhaft ist, ist das Hauptmerkmal eines Nabelbruchs. Achtung: Oftmals ist die Vorwölbung des Nabels dermaßen winzig und kaum sichtbar, sodass sie einem Laien nicht auffällt. Auch kann sie komplett schmerzlos sein, was die Diagnose zusätzlich erschwert.

Ein weiteres Anzeichen für einen Nabelbruch können leicht ziehende Schmerzen in der Nabelgegend bei körperlicher Anstrengung wie im Fitnesscenter sein.

Abgesehen von kindlichen Nabelbrüchen sollte ein Nabelbruch zeitnahe operiert werden, da er sich von selbst nicht zurückbildet. Laut den europäischen Richtlinien zur Therapie von Nabelbrüchen hat nur eine einzige Studie vorgeschlagen, dass bei einem Nabelbruch ein Zuwarten möglich ist – vorausgesetzt es bestehen keine Schmerzen. Jedoch birgt das Abwarten ein Risiko: Der Nabelbruch kann sich „einklemmen“, sodass eine sofortige Notoperation notwendig ist.

Das heißt für die Praxis: Sobald Beschwerden bestehen, sollte ein Facharzt für Allgemeinchirurgie aufgesucht und eine Operation geplant werden. Falls ein Nabelbruch ohne Schmerzen vorliegt, sollte zumindest mit einem spezialisierten Arzt über das weitere Vorgehen und die Möglichkeiten gesprochen werden.

Theoretisch darfst du mit einem Nabelbruch alles machen. Aber: Solange du einen Nabelbruch hast, besteht ein kleines Risiko, dass sich dieser einklemmt und zu einem chirurgischen Notfall wird. Das Risiko nimmt bei körperlicher Anstrengung zu, da sich dadurch der Druck im Bauchraum erhöht und der Nabelbruch hinausgedrückt wird.

Da sich ein Nabelbruch nicht von allein zurückbildet, ist die einzige Therapie die Operation. Dabei wird die ursächliche Lücke im Bereich des Nabels vernäht oder ein Kunststoffnetz eingenäht. Die Operation selbst dauert meist nur 15 – 45 Minuten, wobei du das Krankenhaus am selben oder nächsten Tag verlassen kannst. Die Ausfallszeit danach ist gering, sodass nach wenigen Wochen bereits wieder Sport erlaubt ist.

Weitere Fragen? Einfach einen persönlichen Beratungstermin online vereinbaren.

Quellenangaben

Letzte Aktualisierung: 19.06.2024